Den weltberühmten Satz von Heinrich Ast "Abwarten und Tee trinken" kennt eigentlich jeder. Heinrich Ast war Kräuterkundler und Schafhirte. Dieser weltberühmte Satz hatte er seinen Patienten mit auf den Weg gegeben Ende des 19. Jahrhundert, wenn diese sich durch seine Teemischungen nicht schnell genug kuriert fühlten. Auch heute noch gilt - im Übrigen in vielen Ländern der Erde, besonders aber dort, wo es im Winter klirrend kalt werden kann - der Grundsatz, dass durch das Trinken von Tee so manche Erkältungskrankheit durchaus auch ohne pharmazeutische Präparate kuriert werden kann. Man muss eben aber ein wenig Geduld mit bringen.
Tee trinken - diese Tradition am Nachmittag pflegt man aber auch vor allem in England. Aber nicht nur dort ist das Tee trinken am Nachmittag ein Teil des kulturellen Lebens. Auch an der Nordseeküste trinkt man aus alter Tradition heraus Tee. Die Tradition rührt vor allem daher, dass man dort direkten Zugriff auf die Schiffsimporte hatte. Dabei hat gerade Tee - das Getränk, dessen Hauptzutaten am anderen Ende der Welt angebaut - die Menschen an der friesischen Nordseeküste so fasziniert und in ihnen eine wahre Besessenheit geweckt. Seit mehr als 300 Jahren ist der Tee an der Nordseeküste ein fester Bestandteil der regionalen Küchen. Es gibt sogar Belege dafür, dass der Tee in der Bevölkerung an der friesischen Nordseeküste auch viel Gutes bewirkte. Schließlich übernahm Tee dort einst die Rolle
von Hochprozentigem, was auch der Kirche natürlich sehr gefiel.
Noch heute liegt der Prokopfverbrauch an Tee in Ostfriesland bei 2,4 Kilo. Das ist stattlich und beinahe so viel wie in Großbritannien. Auch in Ostfriesland ist die Zubereitung von Tee eine Zeremonie, die man im übrigen Deutschland nicht praktiziert. Bevor der Tee getrunken wird bzw. eingeschenkt wird in die Tasse, kommt Kandis (Kluntje in Ostfriesland genannt) in die Tasse. Darauf wird der Tee gegossen. Das Darauffließen des Tees ergibt ein herrliches Knacken. Dann kommt das Sahnewölkchen drauf, das mit einem speziellen Löffelchen hineingegeben wird. Anschließend wird der Tee umgerührt. Folgt man dieser Reihenfolge nicht, so gilt man unter den Ostfriesen als Barbar. Wer den Ostfriesentee dann genossen hat, der stellt den Löffel in die Tasse. Dies signalisiert, dass man genug von diesem genussvollen Tee genossen hat. Ansonsten wird durch den Gastgeber weiter eingeschenkt. Allerdings ist dies auf dreimal beschränkt. Es gibt in Zusammenhang mit der Zubereitung von Tee nach alter ostfriesischer Tradition im Übrigen auch einige Sagen und Legenden. Diesen nach schwören einige der Einheimischen auf die Zubereitung von Tee mi Regenwasser. Andere sollen schon ihr Leben lang die gleiche Teekanne benutzen.
Das Tee trinken nach alter ostfriesischer Tradition zelebrieren können Sie entweder im Restaurant oder den Cafes am Ort. Alle Möglichkeiten diese alte ostfriesische Tradition kennenzulernen sind nicht weit von den Ferienwohnungen Holtgast und Hartward entfernt.
Tee trinken nach diese alten friesischen Tradition sollte jeder einmal während seines Aufenthaltes an der Nordsee zelebrieren, auch wenn er nicht gerade ein eingeschworener Teeliebhaber ist. Vielleicht wird er es dadurch ja.
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